Ungarn, Dänemark, Zentralasien, Sachsen
Mit Deutsch durch Ungarn wandern:
Eine interessante Initiative bietet gerade zur Sommerzeit die deutsche Minderheit aus Ungarn an – dabei kann man mit einem deutschen Heft durch das Land wandern und Stempel sammeln. Mit dem Projekt lädt die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (MNOÖ) zu einer besonderen Entdeckungsreise ein: 18 Lehrpfade, die das Leben, die Sprache und das kulturelle Erbe der deutschen Volksgruppe in Ungarn thematisieren, warten darauf, erkundet zu werden. Zu jedem dieser thematischen Wanderwege gibt es ein Heft, das nicht nur eine Karte und ein Bild der jeweiligen Route enthält, sondern auch Platz für einen Stempel an jeder Station bietet. Die Pfade wurden in den vergangenen Jahren mit Unterstützung der ungarischen Regierung sowie der örtlichen deutschen Gemeinschaften gestaltet. Sie sollen auf unterhaltsame Weise Wissen über das ungarndeutsche Kulturerbe vermitteln – sei es in Dörfern mit jahrhundertealter deutscher Geschichte oder bei Führungen, die die gesamte deutsche Gemeinde des Landes in den Blick nehmen. Die Broschüren sind sowohl in den Gemeinden als auch online über lehrpfad.hu erhältlich. Ergänzt wird das Ganze durch eine Social-Media-Aktion, bei der unter Hashtags wie #ungarndeutschalehrpfade oder #18StempelAbenteuer Eindrücke geteilt werden können.
Quelle: zentrum.hu.
Dänemarks Deutsche hoffen auf Beauftragten:
Ein neuer und zugleich alter Gesprächspartner ist für Europas deutsche Volksgruppen der unlängst ernannte Minderheitenbeauftragte der Bundesregierung, Bernd Fabritius. Glaubt man den Worten ihres Sprechers Hinrich Jürgensen, sehen die Deutschen aus Dänemark in den guten Kontakten eine Chance für positive Entwicklung. Nach den jüngsten Aussagen am Rande des Treffens zwischen Bundeskanzler Merz und Mette Frederiksen hofft Hinrich Jürgensen, dass sich eine enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Dänemark für die deutsche Minderheit in Nordschleswig auszahlt. Insbesondere mit Blick auf Bernd Fabritius sieht er Chancen, denn er sei „ein Mann, der die Situation der Volksgruppe gut kenne“. Demnach weiß ein erfahrener Mann wie Fabritius um die Wichtigkeit der Unterstützung der deutschen Minderheiten. Dies sei auch wichtig, weil man in Zukunft ehrgeizige Projekte plane. Weniger optimistisch zeigt sich Jürgensen bei der Frage nach möglichen Erleichterungen an der deutsch-dänischen Grenze. Angesichts früherer Aussagen von Kanzler Merz erwartet Jürgensen keine baldige Abschaffung der im Moment laufenden Kontrollen.
Quelle: nordschleswiger.dk

Foto: FUEN.
Neuer Sitz für Deutsche in Kirgisistan:
Ein besonderes Erlebnis war die Einweihung des neuen Sitzes der Deutschen in Kirgisistan, die unlängst in der Hauptstadt Bischkek stattfand. Mit großer Freude wurde das neue Kirgisisch-Deutsche Zentrum eröffnet – ein Projekt, das nach langjähriger Planung nun Wirklichkeit geworden ist. Dank der Unterstützung des Bundesministeriums des Innern konnte ein Ort geschaffen werden, der künftig als kulturelles Herzstück der deutschen Gemeinschaft in Kirgisistan dienen wird. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheit sowie Gäste aus Deutschland nahmen an der feierlichen Zeremonie teil. Dr. Franka Fülle vom Bundesinnenministerium betonte in ihrer Rede die Bedeutung des Hauses als Begegnungsstätte, die den Austausch zwischen Generationen und Kulturen fördern soll. Auch Artur Schessler vom Deutschen Humanitären Hilfsfonds zeigte sich gerührt über die vielen Glückwünsche und das internationale Interesse.
Für Walerij Dill, Vorsitzender des Volksrates der Deutschen in Kirgisistan, ist das neue Gebäude ein Zeichen der Hoffnung und Stabilität. Es soll der Bewahrung der deutschen Sprache, Kultur und Geschichte dienen – und zugleich Menschen im Alltag unterstützen.
Quelle: daz.asia.
Sudetendeutsche ehren Markus Söder:
Ein rundes Jubiläum feierte man unlängst in Regensburg, wo der 75. Sudetendeutsche Tag stattfand. Neben zahlreichen Kulturelementen gab es auch eine Auszeichnung für einen prominenten Politiker. Gemeint ist Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Söder erhielt den Europäischen Karls-Preis für seine langjährige Unterstützung der sudetendeutschen Anliegen und die Bemühungen für eine Verständigung mit Tschechien. Die diesjährige Veranstaltung stand im Zeichen von Annäherung und neuer Perspektiven. Eine besondere Überraschung war die Einladung des Direktors des Brünner Kulturfestivals „Meeting Brno“, Petr Kalousek, den Sudetendeutschen Tag 2026 erstmals in Brünn abzuhalten. Diese symbolträchtige Geste gilt als Meilenstein in der deutsch-tschechischen Annäherung. Kalousek formulierte in seiner Ansprache den Wunsch, das nächste Treffen nicht als Begegnung zwischen Gastgebern und Gästen, sondern als „Zusammenkunft von Freunden“ zu erleben. Auch der tschechische Bildungsminister Mikuláš Bek sorgte für Aufmerksamkeit. Er sprach offen über die historischen Wunden und rief zu einer ehrlichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auf. Die Gefahren des Nationalismus dürften nicht verdrängt werden, mahnte Bek.
Quelle: landesecho.cz.

Foto: Sandro Halank/Wikimedia Commons.
Kommt eine deutsche Schule in Kasachstan?:
Ein Prioritätsthema für jede deutsche Volksgruppe könnte sich in der Zukunft für die Deutschen aus Kasachstan materialisieren. Unlängst fand ein Treffen mit zuständigen Beamten statt, bei dem man das Konzept einer Schule mit Fokus auf der deutschen Sprache thematisierte. Zum Treffen versammelten sich im Kasachisch-Deutschen Zentrum in Astana Vertreter der Stiftung „Wiedergeburt“ und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA). Im Mittelpunkt standen dabei Fragen zur strukturellen und inhaltlichen Gestaltung der geplanten Schule. Unter den Anwesenden waren unter anderem Senator Yevgeniy Bolgert, Aizhan Tuyakbayeva als Projektkoordinatorin, sowie Jörg Kassner und Mario Schönfeld von der ZfA. Diskutiert wurden u. a. die Finanzierung, Lehrplanentwicklung und der Einsatz deutschsprachiger Pädagogik ab der ersten Klasse – ein klarer Unterschied zum sonst üblichen Fremdsprachenbeginn in Kasachstan. Die Initiative genießt Unterstützung staatlicher Stellen. Eine Arbeitsgruppe mit dem Bildungsministerium wurde bereits gebildet. Auch die Möglichkeit, den DSD-Schulstatus (Deutsches Sprachdiplom) zu erreichen oder perspektivisch Elemente des International Baccalaureate (IB) zu integrieren, sind Teil der Überlegungen.
Quelle: wiedergeburt-kasachstan.de

Foto: wiedergeburt.kz
Siebenbürger Sachsen feiern in Dinkelsbühl:
Nicht nur die Sudetendeutschen feierten unlängst ihr rundes Jubiläum, auch die Siebenbürger Sachsen feierten ihren 75. Heimattag. Dabei wurde die Kreisstadt Dinkelsbühl vor allem zu einem Schaupunkt eines bemerkenswerten Trachtenzuges. Trotz unbeständiger Wetterverhältnisse strömten zahlreiche Gäste in die fränkische Stadt. Besonders auf dem Zeltplatz herrschte reger Betrieb: Rund tausend junge Menschen ließen sich vom Regen nicht abschrecken und sorgten für ausgelassene Stimmung. Der unangefochtene Höhepunkt des Heimattages war wie jedes Jahr der traditionelle Trachtenumzug am Pfingstsonntag. Über 3.100 Teilnehmende in farbenfrohen Trachten aus 113 Gruppen boten ein eindrucksvolles Bild, das von den Zuschauenden mit viel Applaus bedacht wurde. Vier Tage lang präsentierte sich das Fest als lebendiger Ausdruck siebenbürgisch-sächsischer Identität. Ob politischer Dialog, kulturelle Darbietungen, Gottesdienste oder Tanzveranstaltungen – für jeden war etwas dabei. Möglich wurde dieses Ereignis durch das Engagement unzähliger Freiwilliger. Vom Organisationsteam über Technik und Medien bis hin zu den Tänzern – sie alle trugen zu dem erfolgreichen Wochenende bei. Ein besonderer Dank der Siebenbürger Sachsen galt auch der Stadt Dinkelsbühl für ihre Unterstützung und die Möglichkeit, das Fest dort zu veranstalten.
Quelle: siebenbuerger.de