Ford schreibt 19,5 Milliarden Dollar ab und dreht im Elektroauto-Geschäft das Steuer herum. Der US-Autobauer streicht große, teure E-Modelle wie die vollelektrische Version seines Pickup-Trucks F-150 und setzt künftig auf Hybridfahrzeuge sowie kleinere, günstigere Elektroautos. Die milliardenschwere Abschreibung zeigt, wie dramatisch sich der E-Auto-Markt anders entwickelt als von der Branche erhofft.
Die Abschreibung in Höhe von 19,5 Milliarden Dollar (16,6 Milliarden Euro) fällt größtenteils im laufenden Quartal an. Davon entfallen 8,5 Milliarden Dollar auf E-Auto-Assets. Bis 2027 wird Ford zusätzlich 5,5 Milliarden Dollar an Cash-Belastungen stemmen müssen. Trotzdem hob der Konzern seine Gewinnprognose für 2025 auf rund sieben Milliarden Dollar an.
Der Konzern reagiert damit auf die Realität des Marktes. Ford-Chef Jim Farley sagte gegenüber CNBC: «Die hochpreisigen EVs für 50.000, 70.000 oder 80.000 Dollar verkaufen sich einfach nicht. Wir folgen den Kunden dorthin, wo der Markt ist – nicht dorthin, wo die Leute dachten, dass er sein würde, sondern dorthin, wo er heute ist.» Die letzten Monate hätten Klarheit gebracht.
Absturz nach Ende der Förderung
Der E-Auto-Anteil bei Ford brach nach dem Ende der Kaufprämie massiv ein. Vor der Streichung der 7.500-Dollar-Subvention durch Donald Trump im September lag der Anteil bei zwölf Prozent. Danach fiel er auf nur noch fünf Prozent. Das Elektroauto-Geschäft schreibt seit Quartalen Milliardenverluste, die Ford nur durch Gewinne mit Verbrennern und Nutzfahrzeugen ausgleichen kann.
Andrew Frick, Präsident der Sparten Model e und Blue, betonte in einem Mediengespräch: «Das sind große Entscheidungen, von denen wir glauben, dass sie sich für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter, amerikanische Jobs und die Fertigung über Jahre auszahlen werden.» Ford schaue auf den Markt, wie er heute ist – nicht wie ihn alle vor fünf Jahren vorhergesagt hätten.
Neue Strategie ab 30.000 Dollar
Ab dem kommenden Jahr will Ford günstigere Elektroautos ab 30.000 Dollar bauen. Basis ist eine neue, kostengünstige Fahrzeugplattform für kleinere, effiziente E-Modelle. Der erste Wagen kommt als Mittelklasse-Pickup, der ab 2027 im Werk Louisville vom Band laufen soll. Bis 2030 werden rund 50 Prozent der weltweit verkauften Ford-Fahrzeuge Hybride, Plug-in-Hybride oder vollelektrische Autos sein. Aktuell liegt der Anteil bei 17 Prozent.
Ford baut den vollelektrischen F-150 Lightning zu einem Hybrid mit Range-Extender um – mit Elektromotor und einem benzinbetriebenen Generator.
Gleichzeitig startet Ford ein neues Geschäft mit stationären Energiespeichern für Rechenzentren und Stromnetze. Die Batteriewerke in Kentucky und Michigan produzieren dafür ab 2027 eine Jahreskapazität von 20 Gigawattstunden. Frick nannte dies eine «überzeugende Chance» mit «riesigem Potenzial und starker Nachfrage».
Die Börse reagierte positiv auf die Neuausrichtung. Die Ford-Aktie legte nachbörslich rund zwei Prozent zu. Seit Jahresbeginn hat das Papier bereits knapp 40 Prozent zugelegt.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

9 godzin temu









